Das alte Kinderlied von den zehn kleinen N.lein, darf man ja heute aus nachvollziehbaren Gründen weder singen noch zitieren. Aber das Runterzählen von 10 bis null, also einen Countdown machen, ist noch erlaubt und aus Hertha-Sicht notwendig, wenn man die Restsaison nicht nur „von Spiel zu Spiel“ angehen, sondern, zumindest grob, planen will. Zehn Spiele gilt es also noch zu bestreiten, bis…, ja was eigentlich? Bis zum direkten Abstieg? Bis zur Relegation? Oder bis zur Rettung, von der ja eigentlich jeder Herthaner im Stillen ausgeht?
Wer sind denn die Gegner? Im unteren Tabellendrittel, also von den Kräfteverhältnissen scheinbar schlagbar, wären Mönchengladbach, Augsburg, Stuttgart und Bielefeld. Man muss kein Prophet sein oder auch nur ein klein wenig Ahnung vom Fußball haben, um sicher sagen zu können, dass Hertha nicht alle dieser vier Spiele gewinnen wird. Aus dem mittleren Tabellendrittel (Platz 7 bis 12) stammen Union, Frankfurt und Mainz. Nicht einfach, aber auch ein blindes Huhn findet ja manchmal einen Punkt. Und das wird auch nötig sein! Ganz oben stehen Leverkusen, Hoffenheim und Dortmund. In Leverkusen hat Hertha schon manchmal zählbares erobert und Dortmund in der Hinrunde sogar geschlagen. Von Hoffenheim wollen wir lieber schweigen.
Tatsache ist, dass Hertha vor dem letzten Spieltag, wenn es in Dortmund gilt, bereits vier Punkte Vorsprung vor dem Relegationsplatz haben sollte, da mit einer Niederlage dort bei dem schlechten Torverhältnis und einem Sieg von…vielleicht Augsburg der 16. Platz sicher wäre.
Man kann zusammenfassen: Wenn Hertha höchstens drei Punkte weniger als Stuttgart holt (und höchstens acht weniger als Fürth) steigen sie nicht direkt ab. Im Vergleich mit Augsburg muss man schon ein Punkt besser sein, im Vergleich mit Bielefeld gar drei. Alles nicht unmöglich, aber es ist wie bei obengenanntem Lied: Mit jedem Spieltag kommt das Grauen einen Schritt näher…wenn man nicht gewinnt. Wie wäre es denn da zur Abwechslung mal mit einem Sieg gegen Frankfurt?