Zum Beginn seiner Amtstätigkeit fiel Trainer Fiél in der Pressekonferenz dadurch auf, dass er konkrete Antworten auf konkrete Fragen gab. Wenn er gefragt wurde, ob der und der Spieler in der Startelf steht, antwortete er mit ja oder nein. Inzwischen kommt nur noch ein eindeutiges „Vielleicht“ aus seinem Mund, getreu der Devise der Fußballweisen Herberger und Dardai, dass sie dem Frager nach dem Spiel gerne Taktik und Aufstellung erklären würden, wenn er sie nicht mitbekommen habe.
Fiél unterscheidet sich da natürlich in keinster Weise von allen anderen Trainern, die Geheimnistuerei als ihren zweiten Vornamen nennen können. Erklärungen über Herthas rätselhafte Heimschwäche (ein Glückssieg in vier Spielen) konnte auch Fiél nicht geben, gab aber zu, dass er sich darüber am meisten ärgere. Gut, er weiß zwar nicht, wie sehr sich die Fans ärgern, klar ist aber, dass es für ihn ungemütlich werden könnte, wenn die nächsten Heimspiele auch verloren gehen, und bei ungemütlich ist nicht das traditionelle Berliner Novemberwetter gemeint, sondern sein Job. Bisher hat man vom Vorstand allerdings noch keine Jobgarantie gehört, was ja bekanntermaßen die Vorstufe zum alsbaldigen Rauswurf ist.
Fiél sagte zum Thema Heim/Auswärts nur, dass man auswärts Situationen anders löst als zuhause. Warum, ist ihm allerdings genauso unklar wie allen Zuschauenden. Der Forschung ist also Tür und Tor geöffnet. Arbeitet Hertha nicht mit Sportpsychologen zusammen? Eventuell könnten die das Dunkel etwas aufhellen.
Als regelmäßiger Stadiongänger hat man vor dem Spiel gegen Eintracht Braunschweig natürlich ein mulmiges Gefühl: Hertha könnte (zum wievielten Mal eigentlich?) im Siegfalle an den oberen Tabellenplätzen schnuppern, Flutlichtspiel bei traumhaftem Herbstwetter, ein Gegner aus unteren Tabellenregionen. Alle Zeichen stehen auf Sieg und in acht von zehn Fällen wird dann nicht gewonnen. Wenn das also mal gutgeht… Der 3:1-Tipp steht natürlich trotzdem felsenfest. Man kann ja nicht gegen die eigene Mannschaft tippen.