Auf der aktuellen Hertha-homepage werden eine ganze Reihe junger Berliner Spieler aus dem Talenteschuppen von Hertha vorgestellt bzw. erwähnt: In vorderster Kampflinie natürlich John-Anthony Brooks, dessen Manager zwar ein halbes Jahr benötigte, um die unverbrüchliche Freundschaft zwischen Verein und Spieler zu erkennen, jetzt, nach Unterzeichnung des Vertrages, passt aber kein Blatt Papier zwischen beide Seiten. Als weitere Talente werden Nils Körber, Maximilian Mittelstädt und Florian Kohls genannt, die schon einen Profi-Vertrag haben. Shawn Kauter gehört ebenfalls in diese Kategorie, wie Marius Gersbeck, der den Verein „leider“ vorübergehend verlassen musste/wollte. Und manchmal trainieren auch die jungen Ruben Aulig, Leon Schaffran und Dennis Smarsch bei den Profis mit. Alle diese Spieler beschwören, wenn sie angesprochen werden, ihre Liebe zum blauweißen Verein, zu Berlin und vor allem zu den „geilen“ Fans aus der Ostkurve.
Die Halbwertszeit dieser Aussagen ist manchmal in Stunden, teilweise auch in Tagen, Wochen, Monaten zu messen: Ein Yanni Regäsel, der alle obengenannten Schwüre noch vor wenigen Wochen in der Öffentlichkeit ablegte, wird in dem Artikel nicht mehr erwähnt…
Merke: Glaube an die Sprüche der Spieler erst, wenn sie ihre Karriere beendet haben. Fritz Walter, Uwe Seeler, Charly Körbel, Pal Dardai! Oder aus Herthas aktuellem Kader: Fabian Lustenberger – alles keine Schwätzer, sondern Spieler, für die Vereinstreue nicht nur eine hingerotzte Momentaufnahme darstellt, sondern eine Lebensmaxime. Und bei Johnny Brooks würde es mich überhaupt nicht wundern, wenn sein neuer dreieinhalb-Jahre-Vertrag eher zum Hochtreiben der Ablösesumme gedacht ist, als Ausdruck eines Bekenntnisses zu Berlin zu sein…