Vielleicht wäre alles anders gekommen, wenn ein gewisser Elmar May von Borussia Neunkirchen im letzten Aufstiegsspiel 1964 im Ellenfeld seinen schönen Drehschuss in den saarländischen Himmel und nicht ins Netz der Tasmania gesetzt hätte. So aber gewann Neunkirchen 1:0, stieg in die Bundesliga statt Bayern München auf und die ollen Tasmanen, auf dem Höhepunkt ihres Schaffens, guckten in die Röhre.
Hätten sie, die wenige Tage vorher die überheblichen Bayern vor über 30.000 Zuschauern mit einem fulminanten 3:0 aus dem Berliner Poststadion gefegt hatten, ihrerseits in Neunkirchen gewonnen, wären sie aufgestiegen und Schalke 04 hätte schon jetzt seinen Rekord für die Ewigkeit. Denn Tasmania war im Jahr 1964 absolut konkurrenzfähig, wie auch der 5:1-Heimsieg gegen den späteren Aufsteiger Neunkirchen und ein 1:1 in München beweisen. Nur ein Jahr später, ohne den reißerischen Mittelstürmer Fischer und etwas überaltert, als man als dritter der Regionalliga Berlin für die aus der Bundesliga vom DFB verbannten Herthaner aus politischen Gründen einen Startplatz in der Eliteliga geschenkt bekam, konnte man die Klasse, trotz des Transfers von Nationalspieler Horst Szymaniak, nicht halten.
Aber: Nicht alle Spiele der Tasmania waren Klatschen, wie man mit den Jahrzehnten, die seither ins Land gingen, zu glauben pflegt. Es gibt sogar einen Verein, gegen den Tasmania überhaupt nicht verlor: Zwei Unentschieden gegen den 1.FC Kaiserslautern bleiben für immer im Goldenen Buch der Bundesligastatistik stehen. Ehrenwerte 0:2-Niederlagen gegen den Zweiten und Dritten, nämlich Dortmund und Bayern München, stehen ebenso zu Buche wie Unentschieden gegen Werder Bremen und Mönchengladbach (mit 600 Zuschauern Negativ-Rekord der Bundesliga, wenn man die Null-Zuschauer-Spiele der Corona-Saisons vernachlässigt). Zweimal gab es ein knappes 1:2, dreimal ein 1:3, einmal ein 0:1, fünfmal ein 0:2 allerdings auch viermal ein 0:5, zweimal ein 1:5, einmal ein 0.6, einmal ein 2:7 und, als krönendes Negativerlebnis, ein 0:9 gegen den Meidericher SV.
Für eine zu alte Halbprofitruppe schlug man sich also in der Hälfte der Spiele recht anständig, insgesamt konnte es natürlich nicht reichen und der DFB durfte sich beruhigt zurücklehnen: Man hatte ja schließlich alles denkbar Mögliche für Berlin getan…