Nur nicht wieder 2:6! Darauf scheint es im letzten Spiel der Saison 2018/19, die für Hertha so vielversprechend begann und zwischenzeitlich so enttäuschend war, hinauszulaufen. 19 Punkte hat Hertha in der Rückrunde bisher geholt, damit steigt man normalerweise nicht ab, kann aber auch nicht an Europas Türen klopfen. Und wenn es wider Erwarten 20 oder gar 22 Punkte werden, dann war das die beste Rückrunde unter Pal Dardai:
14/15 Hin 18 Rück 17 = 35 P. 13. Platz
15/16 Hin 32 Rück 18 = 50 P. 7. Platz
16/17 Hin 30 Rück 19 = 49 P. 6. Platz
17/18 Hin 24 Rück 19 = 43 P. 10. Platz
18/19 Hin 24 Rück 19-22 = 43-46 10-11.Platz
Dass die Ablösung Dardais (von Entlassung will ja niemand reden) nach seiner besten Rückrunde und der spielerisch besten Vorrunde erfolgt, ist natürlich eine bizarre Ironie des Schicksals.
Auch die minimalen Steigerungen in den Rückrunden können jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es nicht recht aufwärts geht mit der blauweißen Hertha. Ob es nur am knappen Geld oder der angeblich mäßigen Stimmung im zu zweidrittel besetzten Stadion liegt, wer kann das schon mit Gewissheit sagen. Vielleicht wird man sich noch mit Sehnsucht an die Qualitäten des Duos Dardai/Widmeyer erinnern. Aber eventuell wird Ante Covic auch wieder etwas Schwung in den zuletzt doch arg stotternden Hertha-Motor bringen. Andererseits hätte man auch das Pokalfinale bis zur Benennung eines neuen Trainers abwarten können, denn wenn Bayern sowohl Meisterschaft als auch Pokal nicht gewinnt, wäre mit Nico Kovac ein Trainer mit echtem Hertha-Gen auf dem Markt im Sonderangebot zu haben gewesen. Kovac hat von 1991 bis 1996 und später von 2003 bis 2006 insgesamt 225 Spiele für Hertha bestritten, davon 75 in der 1. Liga. Aber was jetzt nicht ist, kann ja noch werden. Hoffen wir erstmal auf einige Jahre offensiven Covic-Fußball mit vielen jungen Berliner Spielern…