Neues zum Berliner Weg

Die Herthafans sind sich einig: Der vom verstorbenen Präsidenten ausgerufene Berliner Weg ist alternativlos. Einerseits aus finanziellen Gründen, andererseits ist er identitätsstiftend, was eine ungeahnte Einigkeit aller Herthaner zur Folge hat.

Wie steht es aber mit dem Berliner Weg nach dem Aus für Trainer Dardai, der in der letzten Saison so viele junge Wilde aus der Hertha-Akademie einsetzte? Geht der neue Trainer Fiél diesen Weg weiter?

Ein paar statistische Daten können erste Hinweise zur Beantwortung der Frage geben.

Die Fußball-Woche veröffentlicht am Saisonende immer nicht nur die Anzahl der absolvierten Spiele, sondern auch die Einsatzzeiten nach Minuten aller Herthaspieler. Wir rechnen mal kurz: 11 Spieler x 90 Minuten x 34 Spieltage = 33.660 Minuten. Auswechselspieler sind da inbegriffen, denn es stehen ja stets nur 11 Spieler auf dem Platz (es sei denn, es gibt einen Platzverweis, aber diese wenigen Minuten kann man vernachlässigen). Nachspielzeiten werden nicht mitgerechnet.

In der vorigen Saison 2023/24 standen Bence, Marton und Palko Dardai, Linus Gechter, Marius Gersbeck, Tim Hoffmann, Pascal Klemens, Ibrahim Maza, Tony Rölke, Derry Scherhandt und Marton Winkler 9828 Minuten auf dem Platz. Das ergibt eine Quote von 29,2 %. Das erscheint weniger als man rein gefühlsmäßig gedacht hatte. Aber die Stammspieler Reese, Tabakovic, Ernst, Kempf, Kenny und andere sind nun mal nur gelernte aber nicht gebürtige Berliner.

Überraschung: In den ersten drei Spielen der neuen Saison wurden 39,2 %, 32,2 % und 40,3 % , also im Durchschnitt 37,4 % Berliner Spieler eingesetzt. Wer hätte das gedacht! Wenn jetzt statt Kempf in Zukunft Marton Dardai oder gar John Anthony Brooks spielen sollten, würde die Berlin-Quote weiter steigen.

Fazit: Wir sind auf einem guten Weg, denn der Einsatz der Berliner Spieler wird über kurz oder lang erfolgreich sein.

Was die meisten übrigens gar nicht mehr wissen: Den Berliner Weg gab es schon mal, nur wurde er nicht so genannt: In der Saison 2002/03 hatten Paule Beinlich, Christian Fiedler, Michael Hartmann, Alexander Madlung, Thorben Marx, Zecke Neuendorf, Marco Rehmer, Andi Schmidt und René Tretschok 29,4 % der Hertha-Einsatzminuten. Und dass diese Mannschaft, ergänzt mit Kiraly, Marcelinho und anderen nicht erfolgreich war, kann wirklich niemand behaupten…

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