Die nächste Bundesligasaison steht mit der spannenden Frage vor der Tür, wer hinter den Bayern Zweiter werden wird. Auch die Abstiegsfrage verspricht gewisses Herzklopfen, da der erste Kandidat für die unteren Tabellenplätze, der HSV, sich vorerst aus der Liga verabschiedet hat.
Das WM-Finale liegt schon über zwei Wochen (gefühlt zwei Jahre) zurück und das allgemeine Jammern über das schlechte Abschneiden der deutschen Mannschaft wird von Herrn Özils grandiosem Sommer-Rücktritts-Theater überlagert. Dabei gibt es auch überhaupt nicht den geringsten Grund zum Hadern und Klagen. Was ist denn passiert? Die deutsche Nationalmannschaft ist erstmals in der Vorrunde ausgeschieden!
Na und?
Was sollen denn da die anderen großen Fußballnationen sagen? Sollen sie kollektiven Selbstmord begehen? Engländer und Argentinier sind schon jeweils dreimal in der Vorrunde gescheitert (obwohl sie nur 15- bzw- 17-Mal an einer WM teilgenommen haben, gegenüber 19 Teilnahmen des deutschen Teams). Die Spanier haben viermal eine Vorrunde nicht überstanden (15 Teilnahmen), die Franzosen fünfmal (15 Teilnahmen) und für die armen Italiener war sage und schreibe siebenmal in der Vorrunde Schluss (16 Teilnahmen). Deshalb kamen die italienischen Spieler, nachdem sie 1966 gegen Nordkorea ausgeschieden waren, auch immer auf kleinen, geheim gehaltenen Ausweichflughäfen in der Heimat an, weil sich die Airports der großen Städte außerstande sahen, die tonnenschweren Berge verfaulter Tomaten, die dort als traditionelle Begrüßungsgeschenke für ungebetene Gäste verteilt werden, ökologisch korrekt zu entsorgen. Unsere Spieler dagegen werden von kleinen Mädchen mit Stofftieren begrüßt. Und zwar zu Recht. Schließlich kann jedem mal ein Ausrutscher passieren. Und wir stehen mit unserem einen lächerlichen Vorrunden-Aus immer noch weltmeisterlich da. Stets das Positive sehen. Nur Brasilien ist einen Tick besser, auch sie schieden erst einmal in der Vorrunde aus, bei 21 Teilnahmen. Und auch die Brasilianer waren damals, 1966, amtierender Weltmeister. Die Franzosen brauchen also im Winter 2022 nur eine kurze Meisterschaftspause einzukalkulieren, wenn die deutsche Mannschaft wieder mindestens bis ins Halbfinale vorstoßen wird. Wie es sich auch gehört…