Wenn man sich kurz fassen wollte, würde man einfach schreiben „Keine“ und könnte etwas Lebenszeit für das Verfassen dieser Zeilen einsparen (obwohl meine Frau behauptet, man könne Lebenszeit nicht einsparen – ich bin seit Jahren am Grübeln, inwieweit sie recht hat).
Die Heimbilanz von Hertha gegen die Bayern ist zwar gar nicht so vernichtend negativ (8 Siege – 10 Unentschieden -13 Niederlagen) wie man denkt und der letzte Heimsieg datiert vom 14.2.2009 mit 2:1, ist also in Bayern-Dimensionen gedacht nicht sehr lange her, aber eine ermutigende Statistik sieht anders aus. Nun haben aber die Überbayern in der Bundesliga geschwächelt (auf höherem Niveau, zugegebenermaßen), um in der Champions League so richtig aufzutrumpfen. Es gibt demnach zwei Möglichkeiten: Entweder die Bayern haben jetzt Fuß gefasst und schlagen Hertha (mal wieder) hoch oder sie fokussieren sich unterbewusst auf ihren wichtigsten Wettbewerb. Dann hat Hertha eine zwar mikroskopisch kleine, aber doch immerhin eine Chance. Allerdings nur, wenn sie der Münchener Weltauswahl die Lust am Fußballspielen nehmen, indem sie sich 90 bzw. 94 Minuten lang immer zu zweit, bzw. (bei Robben) zu dritt auf den ballführenden Spieler stürzen. Wenn man ihnen Platz lässt, wie Hertha den Gelsenkirchenern oder wie Arsenal gegen Bayern endet es mit einem Ergebnis, das für’s Torverhältnis gar nicht gut ist. Bei wem also Trost suchen? Im Zweifelsfall immer beim weisen Sepp Herberger, der ja schon zu sagen pflegte: „Die Leute gehen zum Fußball, weil sie nicht wissen, wie’s ausgeht.“ Und der olle Herberger hatte ja eigentlich immer recht…