Grundsätzlich muss man natürlich zugeben, dass Hertha in einem Heimspiel gegen die Tannenzäpfletrinker eine Chance hat, wenn auch eine sehr kleine, da es sich um ein Heimspiel handelt! Auswärts hat Hertha in dieser Saison das gemacht, was Trainer Dardai seit drei Jahren predigt: Gelernt. Während in den letzten Jahren Auswärtsspiele beinahe grundsätzlich nicht gewonnen wurden, wird in dieser Saison ebenso selbstverständlich kaum verloren, und wenn doch, so äußerst unglücklich: Nur vier von 13 Auswärtspartien hat Hertha verloren (bei drei Siegen und sechs Unentschieden), nämlich in Dortmund (als diese zu Saisonbeginn jede Mannschaft vom Platz fegte), in Mainz durch einen umstrittenen Elfmeter, in Stuttgart nach starker Leistung durch ein Eigentor und jetzt auf Gelsenkirchen nach ebenfalls überzeugendem Spiel.
Die einstige Hochburg Olympiastadion dagegen wurde von den Gastmannschaften nicht geschliffen, wie es manchmal falsch heißt, wohl aber geschleift, wie man es mit einer Festung zu tun pflegt, wenn man die Mittel hat. Und die hat fast jeder Verein, wenn der Trainer seine Mannschaft taktisch vorbereitet und nicht nur „Spuilts halt Fußball“ sagt. Hertha kann das Spiel nicht „machen“, was man zuhause aber können sollte, weil die Kreativkräfte fehlen. Arne Meier ist noch nicht ganz so weit und Duda, der gestalten könnte, scheint sich nicht durchzusetzen (war aber häufig verletzt, vielleicht wird’s noch was). Und da Freiburg bei Hertha sowieso oft gut ausgesehen hat (voriges Jahr Herthas Siegtor erst glücklich in der Nachnachspielzeit), sollte man Herthas Sponsor unterstützen und 50 € auf Freiburg setzen. Was ihm allerdings auch schaden wird, da er einen Gewinn auszahlen muss.
Da auf Hertha aber in letzter Zeit kein Verlass mehr ist, was die Voraussagen betrifft, kommt diesmal vielleicht alles ganz anders. Und die alte Dame schlägt Freiburg. Und baut danach den HSV auf. Und…