Nein, die Bayern sind dieses Jahr noch nicht vor Ostern zum Meister gekürt worden. Das wird wahrscheinlich relativ eng bleiben zwischen Bayern und den Dortmundern, aber so richtig spannend ist es für den Rest der Welt auch nicht.
Der Abstiegskampf hingegen könnte einer der aufregendsten in der Geschichte der Bundesliga werden. Natürlich wurde schon öfter der Abstieg durch ein Tor, teilweise in allerletzter Minute entschieden. Auch bei Herthas vorletztem Abstieg 2010 stand das Aus in der „Aufholjäger“-Rückrunde erst am vorletzten Spieltag nach einem Unentschieden in Leverkusen fest, als Jupp Heynkes den Berlinern eine europapokalreife Leistung attestierte.
Nach Sicht der Dinge sind noch einige Mannschaften am Abstiegsdrama beteiligt. In erster Linie Stuttgart, Schalke und Hertha, in scheinbarer Sicherheit Bochum sowie Hoffenheim und Augsburg. Bochum liegt drei Punkte vor dem Relegationsplatz, die sind aber nach zwei Niederlagen schnell in drei Punkte Rückstand verwandelt. Wer am Ende die besseren Nerven hat, wird sich erst Ende Mai gezeigt haben. Für Hertha ist sicher: Wenn man am letzten Spieltag nicht von einem Sieg in Wolfsburg abhängig sein will, muss man vier Punkte Rückstand auf (nach jetzigem Stand) Bochum in vier Punkte Vorsprung verwandeln. Eventuell drei Punkte wegen des besseren Torverhältnisses. D.h., ein Sieg gegen Bochum am vorletzten Spieltag und vorher vier Punkte in fünf Spielen aufholen. Nicht unmöglich, aber ein Sieg am Freitagabend in Gelsenkirchen gehört zwingend dazu. Bochum und Gelsenkirchen hatten ihre niederschlagslosen Serien, vielleicht haben sie ihr Pulver zu früh verschossen. Und Stuttgart? Der Wechsel zu Hoeneß könnte sich als Rettung erweisen, aber Hertha hat mit einem Heimspiel gegen Stuttgart alles in der Hand! Und vielleicht fällt das Siegtor gegen die Schwaben ja auch erst in der 97. Minute, wie im Hinspiel. Nur dass damals die Stuttgarter trafen. Und diesmal müssten es die blauweißen sein…