Na, das wurde ja auch langsam Zeit: Nach Klinsmanns epochalem Abschied aus Berlin und dem eher geräuschlosen Rausschmiss des Duos Preetz/Labbadia war es seit einiger Zeit still um die Alte Dame geworden. Man spielte Fußball und holte den einen oder anderen Punkt, der vielleicht doch noch vor dem Abstieg retten könnte. Da meldet sich ausgerechnet ein ganz Stiller, der Torwarttrainer Zsolt Petry zu Wort und erklärt uns ausführlich, was er für unmoralisch und unanständig hält. Es hat ihn zwar niemand gefragt, wenn man von einer unanständigen und unmoralischen ungarischen regimetreuen Zeitung absieht, aber manche Menschen verfügen eben über ein gewisses Mitteilungsbedürfnis. Nun ist der gute Zsolt „freigestellt“, was nichts anderes heißt, dass er sein Geld auch ohne Arbeit bekommt, da er vor jedem deutschen Arbeitsgericht natürlich Recht bekommt, falls er gekündigt werden sollte. Wir denken mit Grauen an die 400.000 Euro, die Christian Fiedler damals erhielt, als er aus unerfindlichen Gründen von Hertha (Preetz?) gefeuert wurde. Allerdings: Ein so großer Verlust scheint der zwangsweise Abgang des Torwarttrainers nicht zu sein, denn wer es in sieben Jahren nicht schafft, einem Torwart wie Rune Jarstein beizubringen, wie eine schnelle Spieleröffnung aussieht (das eine oder andere Video von Manuel Neuer könnte nicht schaden), hat sein Soll eigentlich nicht erfüllt. Und tschüss…
Und was macht die Mannschaft im Abstiegskampf?
An der Alten Försterei schon mal fast gar nichts. Nachdem durch den Sieg gegen Leverkusen das zweite Dardaische Viererpäckchen mit sechs Punkten doch noch erfolgreich abgeschlossen wurde, müssen im Union-Gladbach-Mainz-Freiburg-Päckchen noch zwei Siege her, um vielleicht am letzten Spieltag doch schon drei Punkte und das bessere Torverhältnis Vorsprung zumindest vor dem direkten Abstiegsplatz zu haben.
Also: Alles ist möglich, aber gut wäre ein Sieg gegen Mönchengladbach für die Seele schon. Könnte klappen, falls der Torwart ohne Zsolt Petry fit ist…