Bisher kam es ja meistens anders, als gedacht. Wenn man Hertha eine ruhige Saison im Mittelfeld zutraute, waren die Abstiegsränge nicht weit (z.B. Saison 14/15) und wenn man dachte, dass es eng werden könnte, spielte die Mannschaft eine solide Saison (z.B. 13/14). So war es oft in Herthas Bundesligahistorie. Nach dem Erleiden des Vorbereitungsspiels gegen Genua, ist man eher geneigt, Hertha eine schwere Saison vorherzusagen: weitgehend ideenfreies Spiel im Mittelfeld, einige Stellungs- und Konzentrationsfehler (Plattenhardt, Brooks) in der Abwehr und ein abschlussschwacher Sturm, in dem Kalou total blockiert ist und selbst aus besten Positionen nicht aufs Tor schießt.
Aber wer weiß, ob nicht alles doch ganz anders wird: Vielleicht kommt ja Baumjohann doch zurück und überwindet seine Verletzungsmisere, eventuell steht sogar ein dynamischer Cigerci wieder zur Verfügung, unter Umständen schafft ein Mitchell Weiser nach überstandener Pause seinen Durchbruch als Erstligaspieler, es könnte ja sein, dass Schieber, wenn er wieder spielen kann, regelmäßig trifft und/oder Kalou ebenso und außerdem gibt es ja noch Allagui, Ben-Hatira und Hosogai, der vielleicht an seine Form aus der Saison 2013/14 abknüpfen kann. Zusätzlich zu all dem ist der Vorteil einer eingespielten Mannschaft auch nicht zu unterschätzen! Und zu guter Letzt könnte es ja sein, dass Sportchef Preetz noch einen weitern hochkarätigen Neuzugang präsentieren kann.
Ein bisschen viel vielleicht und eventuell, aber möglich ist schließlich alles. Hertha ist immer wieder mal für eine Überraschung gut. Außer im Pokal: Nachdem in Bielefeld Revanche für das Vorjahresaus genommen werden wird, ist in der zweiten Runde gegen den Viertligisten Viktoria Köln aber endgültig Schluss…