In die Partie von Hertha gegen die Bayern können auch Herzkranke völlig entspannt hineingehen: Die Statistik, die, wie wir alle wissen, niemals lügt, spricht eine eindeutige Sprache: Die Bayern haben mittlerweile in 50 Jahren und 13 Spielen 1002 mal gewonnen und dabei 3.688 Tore geschossen. Die arme Tante Hertha kommt in 32 Jahren plus 13 Spielen auf 399 Siege bei 1560 Toren. In den Spielen gegeneinander konnte Bayern von 60 Spielen 35 gewinnen, bei 17 Unentschieden und 8 Hertha-Siegen. In München gab es aber nur einen einzigen Sieg für die Blau-weißen, nämlich im vorigen Jahrtausend, am 29.10.1977. Vor 19.000 Zuschauern (!) im wahrscheinlich zugigen und verregneten Olympiastadion siegte Hertha nach Toren von Grau (29.) und Gersdorff (89.) mit 2:0. Man kann grob geschätzt sagen, dass die Hälfte der lebenden deutschen Fußballfans noch nie einen Hertha-Sieg in München erleben durfte. Zeit genug, das zu ändern.
Andere Kennzahlen gefällig? Bei Bayern absolvierten 25 Spieler 2906 Bundesligaspiele und 20 Spieler haben 851 Länderspiele absolviert. Die Erfahrungswerte bei Hertha: 28 Spieler haben 1844 mal in der Bundesliga gespielt und 13 Spieler bestritten 355 Länderspiele (vor Beginn der Saison). Egal, ob wir uns die Anzahl der Eckbälle pro Dekade, nationale und internationale Erfolge, Umsätze für verkaufte Spielertrikots oder die Menge der eingefleischten Lederhosenträger ansehen: Bayern wird in allen Bereichen manchmal mehr, manchmal weniger weit von den Zahlen der Herthaner entfernt liegen. Nicht umsonst liegt die Wettquote bei Herthas neuem Sponsor bei 19:1 für einem Hertha-Sieg. Aber…wenn man sich die letzten beiden Spiele in München ansieht, war Hertha beim 2:3 sehr nah und beim 0:1 im vorigen Jahr auch nicht weit weg von einer Überraschung. Warum sollte es diesmal nicht soweit sein? Und es ist ja so einfach: Mit allem, was besser als ein 0:4 ist, kann man gut leben…