Ob die Schadenfreude zu den sieben Todsünden gehört, weiß ich nicht. In jedem Fall ist es eine Todsünde, wenn ein Verein seine erfolgreiche, glücklich aufgestiegene Mannschaft ohne Not fast komplett in guter alter Südstaaten-Sklavenhändlerart auf dem Transfermarkt verhökert und durch angeblich frische Arbeitskräfte ersetzt. Mit dieser Mentalität des frühen 19. Jahrhunderts haben Vorstand und Trainer von Fortuna Düsseldorf Schiffbruch erlitten und sind folgerichtig in die 2. Liga strafversetzt worden. Was in der ersten Saisonhälfte noch wie gute, solide Kaufmannsarbeit in Verbindung mit glücklichem Händchen, Fingerspitzengefühl und Fußballsachverstand erschien, offenbart sich jetzt als Ausverkauf von Werten, die für Fußballanhänger weltweit höchste Priorität haben.
Im Zweifelsfall – und der Abstiegskampf ist ein solcher – hat eine verschworene Gemeinschaft immer bessere Chancen als eine Ansammlung von Söldnern, die rein zeitlich keine Chance hatten, zum echten Kollektiv zu werden.
Mal sehen, ob die Düsseldorfer Herren und Damen aus ihren Fehlern gelernt haben. Wenn nicht, sehen wir die Fortuna vielleicht demnächst in Liga 3 spielen. Unter Umständen wird der Dormagener Lumpi Lambertz dann fast wieder dort angelangt sein, wo er einstmals herkam…