Hertha hat momentan vier Punkte weniger als nach dem 10. Spieltag des Vorjahres. Nanu! Warum wird denn da der Trainer nicht angezählt, wie im Vorjahr? Als Pal Dardai nach mehreren unglücklichen Gegentoren in letzter Sekunde, für die kein Trainer der Welt verantwortlich ist, nach dem 14. Spieltag von Kontinuitäts-Monster Bobic gefeuert wurde, hatte Hertha immerhin schon 15 Punkte auf dem Konto, und zwar Pluspunkte! Wenn alles optimal läuft, könnte das diesmal auch gelingen. Die Prognosen des vorletzten Blogs haben sich auf wundersame Weise erfüllt: Gegen Hoffenheim und Freiburg wurde jeweils ein Punkt geholt, gegen Leipzig verloren, auch wenn in allen Spielen mehr drin war. Und das ist vielleicht der springende Punkt, weshalb niemand, wirklich niemand, selbst Manager Bobic nicht, den Trainer in Frage stellt. Sandro Schwarz hat bisher viel, wenn nicht sogar alles, richtig gemacht. Die Mannschaft hat in neun von zehn Bundesligaspielen ansehnlichen bis sehr guten Fußball gespielt. Im letzten Spiel, der Niederlage gegen Leipzig, nach vorher fünf nicht verlorenen Spielen, haben die Herthaner den Gegner in der zweiten Halbzeit an die Wand gespielt. Und darauf kommt es ja auch an: WIE man spielt, auch wenn die Ergebnisse nicht so ganz unwichtig sind, schließlich reicht eine Relegation alle zehn Jahre. Das Herz hält das schließlich nicht ständig aus und jünger wird man ja auch nicht.
Sehen wir in die nahe Zukunft: Um die 15 Dardaischen Punkte nach dem 14 Spieltag zu erreichen, muss jetzt gegen Gelsenkirchen gewonnen werden. Ein Punkt gegen nicht allzu heimstarke Bremer, die obligatorische Niederlage gegen Bayern (vielleicht mal wieder knapp, wie unter Dardai) und dann ein Sieg gegen Stuttgart. Schon wäre man halbwegs im Soll. Und wenn dann der Rückrundenfluch bekämpft wird, was man Trainer Schwarz auch durchaus zutrauen kann, müsste die 40-Punkte-Marke in erreichbare Nähe rücken. Eine Saison ohne Abstiegskampf wird es aber wahrscheinlich trotzdem nicht werden. Insofern läuft also wieder alles nach Plan…