In der Pressekonferenz kündigt der Pressesprecher an, dass Duda, Plattenhart, Weiser, Lustenberger und Kurt in jedem Fall, Kalou und Brooks eventuell gegen Hoffenheim nicht spielen können. Das heißt, dass ein Viertel des Kaders zum Saisonende halb oder ganz verletzt ausfällt. Ist das Zufall? Natürlich steigt die Verletzungsanfälligkeit mit steigender Belastung und nicht mehr ausreichender Regenerierung gegen Ende der Saison an. Aber kann die Verletzungsmisere auch noch andere Gründe haben? Vor einigen Jahren hatten bei Borussia Dortmund auffällig viele Spieler Kreuzbandrisse. Neben falschem, die Bänder nicht stärkendem Training war vor allem das Schuhwerk mit den vielen Plastikköpfchen, die viel häufiger im stumpfen Rasen hängen blieben als die sechs runden Alustollen früherer Zeiten, für die Verletzungen verantwortlich.
Wird bei Hertha auch falsch trainiert? Trainer Dardai betet litaneiartig in jeder zweiten Pressekonferenz herunter, dass er dem genesenden Spieler Zeit geben möchte, weil sich besonders kleinere Muskelverletzungen sehr schnell zu langwierigen Problemen ausweiten. Genau diese Zeit haben Duda und Weiser nach ihren langen und Kalou nach seiner kürzeren Verletzung aber nicht bekommen. Ob Herthas vielgelobte Fitnesstrainermannschaft wirklich nach den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft trainiert, wissen wir natürlich nicht. Hinterfragen sollte man den Trainingsaufbau und die Einsatzzeiten im Ernstfall, den ein Ligaspiel offensichtlich darstellt, aber schon. Vielleicht sollte man auch mal über den Tellerrand hinausschauen und erforschen, wie andere Vereine trainieren (besonders bei den Themen Kraft und Ausdauer). Es geht schließlich auch um viele Millionen Euro. Da sollte man sich für den Erfahrungsaustausch mit anderen nicht zu schade sein…