Jetzt ist es endlich soweit: Die Bayern sind nicht mehr Tabellenführer! Und trotzdem ist es einigen Zeitgenossen wieder nicht recht. Zur derzeitigen Situation an der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga wurden extra eine Reihe von Redensarten oder Sprichwörtern erfunden: „Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben“, „Vom Regen in die Traufe kommen“, „Die Wahl zwischen Pest und Cholera haben“ und was es dergleichen noch so gibt. „Die dümmsten Bauern ernten die größten Kartoffeln“ passt hier wohl nur bedingt, und trifft auch die derzeitige Platzierung des HSV nur ansatzweise.
Letztlich kann es uns als Fußballanhänger egal sein, ob die Privatmannschaft eines Brausefabrikanten oder der Verein, der Hertha BSC 1932 als Deutschen Meister entthronte, die Liga dominiert. Gegen einen Verein Hass zu entwickeln und manchmal auch in Form von Angriffen umzusetzen, erscheint mir so unsinnig, wie gegen zu starken Regen zu demonstrieren. Das Klagen gegen Unabänderliches ist genauso überflüssig wie gegen eine entsprechende Empfindung („Wann wird es endlich wieder Sommer…“).
Natürlich ist eine Liga mit Werks- oder Werbevereinen nicht schön. Aber vermisst jemand ernsthaft „Traditionsvereine“ wie Arminia Bielefeld, den 1.FC Saarbrücken, Kickers Offenbach oder gar den 1. FC Kaiserslautern? Immerhin würde bei letzterem Verein die Redewendung vom Teufel und dem Beelzebub einen gewissen Sinn ergeben…