Unter dieser Überschrift schreibt der verehrte Günter Weise, der Silvester seinen 90. Geburtstag feiert, in der FuWo vom 28.12., dass Hertha jetzt endlich mal Losglück haben solle und für das Halbfinale (ein Weiterkommen in Heidenheim vorausgesetzt) ein Heimspiel beschert werden müsse.
Wenn man sich Herthas Pokalhistorie der letzten 30 Jahre ansieht, stellt man allerdings fest, dass Hertha seit 1985 dreimal bis ins Viertelfinale gekommen ist und dabei zweimal Heimrecht hatte. Beide Male, 2002 gegen Köln (1:2 n.V.) und 2012 gegen Mönchengladbach (0:2 n.V.) konnte Hertha die Gunst der Stunde nicht nutzen und schied trotzdem aus. 2007 verlor man in Stuttgart 0:2. Wenn jetzt in Heidenheim wieder ein Auswärtsspiel ansteht, ist das sozusagen der Ausgleich, was die letzten 30 Jahre, das Viertelfinale betreffend, angeht.
Die beste Zeit im Pokal hatte Hertha zweifellos zwischen 1973 und 1984, in der man 60 der mittlerweile 165 Spiele austrug. Zweimal Finale, zweimal Halbfinale, viermal Viertelfinale waren die Ergebnisse in dieser Zeit und nur einmal kam das Aus in der ersten Runde, gegen Eintracht Braunschweig mit 1:4 n.V. im Jahre 1975, wobei man wissen muss, dass Braunschweig damals in der Bundesliga eine große Nummer war.
In den fünf Halbfinalteilnahmen seit 1935 musste Hertha viermal auswärts antreten (und gewann folgerichtig nur ein Mal), das einzige Heimspiel gewann man 1979 gegen Eintracht Frankfurt 2:1. Von den fünf Spielen war übrigens dreimal die Frankfurter Eintracht der Gegner.
Es bleibt die Erkenntnis, dass Heimspiele im Viertelfinale nicht unbedingt ein Garant für’s Weiterkommen sind, dass Hertha seit 35 Jahren nicht mehr im Halbfinale stand (von den Hertha-Bubis 1993 abgesehen) und dort ein Defizit an Heimrecht hat. Sollte also im Viertelfinale in Heidenheim gewonnen werden, ist ein Heimlos fällig und statistisch gesehen auch recht wahrscheinlich. Und wenn dann nicht die Bayern kommen, ist sowieso alles möglich. Und wenn die Bayern kommen: Warum eigentlich nicht auch dann?