Die Mannschaft stellt sich eigentlich von alleine auf. Warum sollte man eine Mannschaft, die Brasilien nach den galaktischen 20 Torfestival-Minuten im Schongang besiegte, eigentlich auseinanderreißen? Taktische Erwägungen, wie eine Sonderbewachung von Messi, eine allgemeine Verstärkung der Abwehr, um es „ruhig angehen“ zu lassen, stehen doch spätestens seit dem Fiasko gegen Italien bei der EM 2012 nicht mehr zur Debatte. Wenn jemand sich taktisch etwas einfallen lassen muss, um dem deutschen Sturm und Drang widerstehen zu können, ist es doch wohl die argentinische Seite. Wenn es nicht läuft, und es deutet eigentlich wenig darauf hin, dass so ein überlegenes Spiel wie gegen Brasilien wiederholt werden kann, gibt die deutsche Bank ja noch so einiges her: Götze, Podolski, Schürrle, jeder ist für Überraschungen gut.
Nicht zur Diskussion stehen die Spieler, die bisher keine Minute in den sechs deutschen Spielen fehlten: Torhüter Neuer, Kapitän Lahm und, wer hätte das gedacht, Benedikt Höwedes, der Vielgescholtene (Kroos wurde einmal in der Nachspielzeit ausgewechselt). Obwohl einem beim Gedanken, dass ausgerechnet Höwedes Messi den Spaß am Finale nehmen soll, nicht ganz wohl ist…