Gibt es ein Rezept, Spanien zu schlagen? Eigentlich nicht, wenn man aber ein paar Zutaten hat, die an einem bestimmten Tag zusammenpassen, kann es gelingen:
Man nehme in der ersten Viertelstunde ein großes Maß brutale Härte, wobei Zweikämpfe mit Tätlichkeiten verwechselt werden. Dazu bedarf es natürlich eines Schiedsrichters, vorzugsweise aus Italien, der gelbe Karten nur gibt, wenn der Arzt einen mehrwöchigen Krankenhausaufenthalt des gefoulten Spielers prognostiziert. Weitere Zutaten sind ein spanischer Torwart, der sich zwei Tore selber reintut (beim 1:1 fünf Meter vorm Tor statt auf der Linie stehend, beim 1:4 verlorenes Dribbling im Strafraum) und ein Schiedsrichter, der nicht nur Brutalitäten nicht unterbindet, sondern beim 1:3 eine Attacke auf den Torwart im Fünfmeterraum überraschenderweise nicht abpfeift. Als Sahnehäubchen des Rezepts müssen auch die Weltklasseleistungen von Robben und van Persie genannt werden. Ohne deren perfektes Spiel geht natürlich gar nichts!
Gut, dass die Holländer so hoch gewonnen haben. In ihrer stets lockeren, doch Arroganz nie ganz ausschließenden Art (es geht hier nur um Fußballer, nicht um normale Menschen), fühlen sie sich jetzt schon als Weltmeister. Wenn sie doch noch ein bisschen weitertrainieren, obwohl sie meinen, es eigentlich nicht nötig zu haben und die Vorrunde überstehen, ist dann im Achtel- oder Viertelfinale Schluss. Und wenn’s wider Erwarten doch läuft, verlieren sie halt ihr viertes Endspiel…