Die Transferperiode und der Berliner Weg

Außer Gerüchten, die der leidende Smartphonebenutzer täglich in Massen auf seinem Gerät wegdrücken muss, gibt es bisher noch keine Erkenntnisse über etwaige Veränderungen im Herthakader.

Nun ja, zu einem guten Mittelstürmer der Sorte Tabakovic würde man nicht nein sagen. Ob Hertha mit einem solchen aber auch nur ein einziges Tor mehr geschossen hätte, bleibt fraglich. Denn die Grundlage für`s Toreschießen ist in den meisten Fällen die entsprechende Flanke bzw. der entsprechende Pass, der vom Goalgetter im Idealfall eiskalt versenkt wird. Wenn ein Scherhant, der in der Hinrunde eine ihm nicht zugetraute, fast schon sensationelle Entwicklung genommen hat, nicht flankt, wie einst Reese, sondern selber in den Strafraum eindringen will, könnte auch ein Tabakovic nur zusehen. Kurz und gut: Für mehr Tore wäre eine andere Spielidee und deren Umsetzung durch die Herren Berufsfußballer die Voraussetzung. Spiel über außen, wie es schon Otto Rehhagel (mit Erfolg) einstmals predigte und wie man z.B. gegen Kaiserslautern zu durchschlagendem Erfolg kam. Schuler erzielte als Mittelstürmer zwei Tore. Warum nicht öfter? Weiß es der Trainer? Wenn ja, warum ändert es sich nicht zum Positiven?

Im Prinzip ist die Mannschaft stark genug besetzt, um um den Aufstieg mitzuspielen. Dass das in dieser Saison sehr schwer werden dürfte, haben wir schon letztens mathematisch dargelegt, egal welche Spieler auf dem Platz stehen. Warum dann also Geld ausgeben und die Struktur des Kaders durcheinander bringen? Außer möglicherweise denkbaren Verkäufen oder Ausleihen von Spielern wie Bouchalakis, Christensen, Thorsteinsson, Dudziak oder Hussein müssen Veränderungen nicht unbedingt sein. Das Team ist auf allen Positionen mindestens doppelt besetzt und wenn die acht verletzten Spieler irgendwann vielleicht mal gesunden sollten, hat der Trainer sowieso die Qual der Wahl.

Aber wie man seine Pappenheimer so kennt, wird es in der letzten Januarwoche nochmal hoch hergehen. Hoffentlich besinnt man sich auf Kay Bernsteins Vermächtnis und denkt ab und an zum 1. Todestag noch an den Berliner Weg. Nachwuchsspieler stehen in Massen bereit…

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